Paralympics Paris 2024 | Rückblick auf BW-Athlet:innen in Action
Ein besonders straffes Programm hatte Merle Menje (StTV Singen). In ihrer Wertungsklasse T54* startete sie im Rennrollstuhl über 800 Meter, 1.500 Meter, 5.000 Meter und über die Marathon-Distanz. Während sie bei den 800 Metern und 1.500 Metern den Einzug ins Finale leider verpasste, qualifizierte sie sich über die 5.000 Meter als Zweite ihres Vorlaufes souverän. Im Finale am nächsten Tag konnte sie ihre Zeit im Vergleich zum Vorlauf noch einmal deutlich steigern und wurde mit 11:49,97 Minuten Siebte. Im Marathon, der am abschließenden Tag der Paralympics ausgetragen wurde, kam Merle nach 1:55,54 Stunden als Neunte ins Ziel.
Im Kugelstoßen der Startklasse F40* stieg Yannis Fischer (VfB Stuttgart 1893) in den Ring. Während sein Arbeitsgerät im ersten Versuch noch knapp vor der 10 Meter-Linie landete, übertraf er sie bei jedem seiner fünf anderen gültigen Versuch. Dank dieser Konstanz und einem Stoß auf 10,56 Meter sicherte er sich Platz sechs.
Für die erste BW-Medaille sorgte Niko Kappel (VfB Stuttgart 1893). Bereits Anfang Mai diesen Jahres stellte der Stuttgarter in Hechingen mit 15,07 Meter einen neuen Weltrekord im Kugelstoßen der Wertungsklasse F41* auf. Alle Augen waren im Finale am 02. September somit auf ihn und seinen stärksten Konkurrenten, den Uzbeken Bobirjon Omonov, gerichtet. Es kam zum erwarteten Duell, wobei Omonov mit 14,32 Metern einen neuen Paralympischen Rekord aufstellte. Der weiteste Versuch von Niko landete an diesem Tag bei 13,74 Meter. Damit holte er sich mit mehr als zwei Metern Vorsprung zu Platz drei Silber.
Und auch eine Goldmedaille wurde an die BW Leichtathletik vergeben. Lara Baars startet international zwar für die Niederlande, ist aber ansonsten im Trikot des VfB Stuttgart 1893 unterwegs. In Paris sorgte die Kugelstoßerin der Startklasse F40* in ihrem Wettbewerb für einen Paukenschlag: Direkt im ersten Versuch stieß sie ihre Kugel auf 9,10 Meter. Paralympischer Rekord! Ihre Konkurrentinnen kamen an diese Weite nicht mehr heran und so war es am Ende Lara Baars, die als Siegerin die Glocke im Stade de France ertönen lassen durfte.
>> Zu den Ergebnissen der Paralympics
Unter anderm durch die Paralympischen Spiele in Paris sind in diesem Jahr Sportler:innen mit Behinderung und ihre Sportarten stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Für alle Interessierten an der Para-Leichtathletik und ihrer Umsetzung im Vereinssport lohnt es sich, Samstag, den 26. Oktober 2024 ins Auge zu fassen. An diesem Tag findet in Stuttgart der WLV Kongress Jugend & Förderung statt, bei dem die Inklusive Leichtathletik eines der Schwerpunkt-Themen ist. Der Fortbildungskongress richtet sich neben lizenzierte auch ausdrücklich an nichtlizenzierte Trainer:innen im Altersbereich U14/U16.
>> Zum WLV Kongress Jugend & Förderung
Weiterführende Informationen zum Thema Inklusion und Best-Practice-Beispiele inklusiv erfahrener Vereine finden Sie auf der BLV-Webseite:
>> Inklusion im Badischen Leichtathletik-Verband
*Erläuterung der Startklassen:
F40 – Startklasse für Menschen mit Kleinwuchs unter 1,30 Meter (Männer) bzw. 1,25 Meter (Frauen) Körpergröße und mit einer maximalen Armlänge von 59 bzw. 57 cm.
F41 – Startklasse für Menschen mit Kleinwuchs unter 1,46 Meter (Männer) bzw. 1,37 Meter (Frauen) Körpergröße und mit einer maximalen Armlänge von 66 bzw. 63 cm.
F/T54 – Startklasse für querschnittsgelähmte Rennrollstuhlfahrer:innen, bei denen die Beine und Teile der Rumpfmuskulatur von der Lähmung betroffen sind, einige Beinfunktionen aber vorhanden sein können.